Promis und der Zauberwürfel

In meiner Serie zu Wissenswertem über den Zauberwürfel soll es diesmal um Prominente gehen. Zugegeben: Promis sind nicht so sehr mein Spezialgebiet. 80% der Berühmtheiten, die in Cube-Mosaiken gezeigt werden, kenn ich gar nicht. Aber dort, wo der Zauberwürfel in Kinofilmen und im richtigen Leben eine prominente Stellung einnimmt, schau ich natürlich gerne aufmerksam hin.

Will Smith und Chris Gardner

Beispielsweise im Spielfilm The Pursuit of Happyness (Das Streben nach Glück), in dem Will Smith 2006 die Hauptrolle spielte (zusammen mit seinem Sohn Jaden Smith). Es geht um einen alleinerziehenden Vater, der mit seinem kleinen Sohn sogar in die Obdachlosigkeit abrutscht, sich aber wieder hochkämpft und es schließlich zum Millionär bringt. Verfilmt wurde die Autobiographie von Chris Gardner. Die Szene, die dafür sorgt, dass er die entscheidende Chance der Praktikumsstelle bekommt, sieht so aus:

Ob der echte Chris Gardner tatsächlich den Zauberwürfel lösen kann (bzw. konnte), habe ich nicht herausgefunden. Seine Autobiographie habe ich auch nicht gelesen. Vielleicht ist es auch nur eine Anspielung auf den Anfang der 1980er (auch der Taxifahrer hat einen Cube am Lenkrad) und eine Metapher dafür, dass Chris Gardners großes analytisches Talent erkannt wurde. Ohne eine Anleitung gelernt zu haben ist es jedenfalls schon reichlich ungewöhnlich, den Zauberwürfel während einer einzigen Taxifahrt selbst zu enträtseln.

Interessant ist, wie sich Will Smith auf diese Rolle vorbereitet hat. In dem Buch „Cracking the Cube“ von Ian Scheffler wird erzählt, wie Will Smith das Lösen des Zauberwürfels gelernt hat. Der Autor Ian Scheffler hatte Toby Mao persönlich kennengelernt in einer Art Schüler-Sommercamp. Dessen Bruder Tyson Mao ist einer der beiden Gründer der WCA. Toby und Tyson Mao waren während der Dreharbeiten für den Film „Das Streben nach Glück“ für etwa eine Woche am Filmset, um Will Smith das Cuben beizubringen. 2006 konnte er den Zauberwürfel also lösen. Weiterlesen

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Zauberwürfel-Workshop und Treffen am 17. Juli 2021 in Köln

Es geht (vorsichtig) wieder los: Wenn sich die NRW-Coronaregeln nicht wieder verschärfen müssen, gibt es am Samstag, 17. Juli 2021, wieder einen Cubing-Workshop. Das anschließende Cubing-Treffen (mit Anmeldung!) findet dann ab 13:30 direkt im Eiscafé (Außenbereich) statt. Weitere Infos hier: Weiterlesen

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Neue Website von und für Cubing-Freunde

Es ist an der Zeit, hier ein neues Website-Projekt vorzustellen, an dem ich beteiligt bin. Denn es geht auch um Zauberwürfel. Aber ich bin dort nur einer von mehreren cubing-begeisterten Autoren. Was unter Anderem den Vorteil hat, dass auch ich dort öfters neue Artikel vorfinde, bei denen ich was Neues lerne. 🙂 Die Website heißt:

cubingfreunde.wordpress.com

Aber keine Angst, das ist nicht das Ende von freshcuber.de. Sondern hoffentlich eine schöne Ergänzung.

Zunächst möchte ich aber kurz erzählen, wie es dazu kam: In unserer schönen WhatsApp-Gruppe Freshcubers Freunde kam das Gespräch darauf, ein Cubing-Buch zu schreiben. Ne Menge Arbeit, da bräuchte man schon mehrere Autoren. Außerdem ist ein Buch nach der Erstauflage vergriffen und wird auch nicht weiter ergänzt. Ne Website mit mehreren Autoren wäre da doch praktischer.

Und noch am gleichen Tag begannen die Diskussionen, auf welcher Plattform, ob eigene Domain oder lieber kostenloses Hosting, wer mitmacht, etc. Nun sind wir (wie schon mein früheres rolandroid.wordpress.com, dem Vorgänger von freshcuber.de) auf einem kostenlosen WordPress-Blog gelandet. Das hat eine Menge Vorteile:

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Zauberwürfel-Rekorde: Schneller, größer, kleiner, mehr…

Greg, nicht Ernő

Im vierten Artikel dieser Serie geht es um Rekorde rund um den Zauberwürfel. Schneller, größer, teurer und so weiter. Nicht nur Speedcubing, sondern auch besonders große und kleine Cubes, beachtliche Cube-Mosaike, etc.

Als Ernő Rubik 1974 den Zauberwürfel erfand, hatte er zunächst gar kein mehrfarbiges Puzzle im Sinn, sondern einfach ein interessantes Objekt, das sich dadurch auszeichnete, dass seine Teile einzeln bewegt werden konnten, obwohl sie miteinander verbunden sind. Ein Objekt, an dem man gerne herumdrehen würde. Heute würden wir vielleicht sagen: Ein Fidget Spinner. Doch dann geschah etwas:

„Ich hatte herausgefunden, wie sich die Form durch Drehen zerstören und nach 90 Grad wieder in den ursprünglichen Zustand bringen ließ. Ich wusste jedoch nicht, was sich geändert hatte. Um das kenntlich zu machen, musste ich sämtliche Elemente markieren und jedem von ihnen eine Identität verschaffen.
Wie wäre es, jede Seite andersfarbig anzumalen?“ (Cubed, Ernő Rubik 2020, S. 80)

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Der Gan Robot: Zauberwürfel automatisch lösen (oder vermischen)

In diesem Artikel meiner Serie über Bluetooth-Smartcubes soll es um den GAN ROBOT gehen, der ebenfalls mit der Cubestation App und dem Gan 356 i2 (sowie den anderen Smartcubes von Gan) zusammenarbeitet.

Der Gan Robot ist bisher die einzige kommerzielle, also frei verkäufliche Zauberwürfel-Lösemaschine in Serienproduktion. Alles, was es dazu bisher zu sehen gab, waren Einzelstücke.

Die ersten Zauberwürfelmaschinen gab es bereits in den 1980er Jahren, und wie ich im Artikel Roland, Jäger des verlorenen Schatzes gezeigt habe, bin ich zu Beginn meiner Ausbildung damals schon (1987) auf eine Würfelmaschine aufmerksam geworden; eine der schönsten weltweit, würde ich sagen. Mit faszinierender Feinmechanik, da Schrittmotoren glaub ich damals noch viel zu teures Neuland waren. Einen kurzen Rückblick darauf gibt es auch im folgenden Video, aber ausführlicher wird die Scharstein-Würfelmaschine im hier verlinkten Artikel präsentiert. Weiterlesen

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Der Smartcube Gan 356 i2 und der Cubeast Timer (und Roux)

Im zweiten Video über den Bluetooth-Cube von Gan geht es wieder um den Cubeast Timer, den ich ja schon in Verbindung mit dem Giiker Supercube und dem Rubik’s Connected gezeigt hatte.

Um nicht jedes Mal das Gleiche zu zeigen (denn alle Smartcubes werden gleich gut von Cubeast unterstützt), geht es diesmal um die Verwendung von „Sessions“ in Cubeast. Damit kann man seine Solves in verschiedene Gruppen organisieren. Es ist ja auch wenig sinnvoll, wenn man normale Speedsolves, einhändige Solves, vielleicht sogar Feet und Blind, alle in einer gemeinsamen Liste führt und daraus dann die Durchschnittszeiten berechnet werden. Da ich vor einigen Monaten mal begonnen habe, mich mit Roux anzufreunden, zeige ich hier Cubeast mit Roux. Auch wenn ich mit Roux noch lahmer bin als mit CFOP, ist es dennoch eine quasi gleichwertige Lösungsmethode, wie z.B. auch die letzte WCA World Championship gezeigt hat. Weiterlesen

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Der Smartcube Gan 356 i2 und die Gan Cubestation App

In meiner legendären und viel gepriesenen Serie über Bluetooth-Smartcubes kommen wir nun nach Giiker und Rubik’s zu Gan. Wie immer zeige ich zunächst, wie sich der Cube in der Original-App des Herstellers verhält, bevor es dann später zu anderen Anwendungsmöglichkeiten geht (Cubeast, Gan Robot).

Im Gegensatz zu den Hersteller-Apps von Rubik’s und Giiker, die doch zumindest teilweise recht kindlich-bunt und verspielt daherkommen (mit Muster-Spielchen, etc.), richtet sich Gan Cubestation doch deutlich stärker an Speedcuber. Sie ist meiner Meinung nach allerdings etwas überfrachtet und versucht, mit einem sportlich-coolen Look daher zu kommen. Allerdings leidet darunter teilweise die Bedienbarkeit etwas. Gerne könnt Ihr mir in die Kommentare schreiben, ob Ihr das auch so seht, oder ob das eher die Überforderung eines alten Mannes ist, der am liebsten noch am PC Disketten wechseln möchte. 😉 Weiterlesen

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Wie viele Drehungen braucht eine Zauberwürfel-Lösung mindestens?

Im dritten Teil der Serie über Zahlen, Daten und Fakten zum Zauberwürfel geht es diesmal um optimale Lösungen, also mit möglichst wenig Drehungen.

Außer dem „normalen“ Speedcubing, also dem Lösen des Zauberwürfels in wenigen Sekunden, gibt es auf offiziellen Wettbewerben auch die Disziplin FMC, was für „Fewest Move Count“ steht. Es geht also darum, einen (nach einer „Misch-Anleitung“, dem sogenannten „Scramble“) verdrehten Zauberwürfel mit möglichst wenigen Drehungen zu lösen. Dafür haben die Teilnehmer eine ganze Stunde Zeit, um mit Papier und Stift und mehreren Cubes, sowie ziemlich viel Theorie und Techniken im Kopf, eine möglichst kurze Lösung zu finden. Die 100 besten Teilnehmer weltweit schaffen durchschnittlich Lösungen zwischen 21 und 28 Zügen. Ein gutes Dutzend FMC-Teilnehmer hat auch schon in Einzelfällen Lösungen unter 20 Zügen gefunden. Weiterlesen

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Wie ist der Zauberwürfel aufgebaut? Und wie wird er gelöst?

Im zweiten Teil der Serie um Wissenswertes über Zauberwürfel und Speedcubing geht es diesmal um einen etwas genaueren Blick auf den Cube. Aber keine Angst, ich erkläre jetzt hier nicht die gesamte Lösung. Es soll auch für „Non-Cuber“ verständlich und hoffentlich auch interessant bleiben.

Um vom gemischten Würfel mit seinen 43 Trillionen möglichen Stellungen zum gelösten Würfel zu gelangen, muss das Problem in Teilschritte gegliedert werden. Das wird leicht ersichtlich, wenn man sich den Aufbau eines Zauberwürfels anschaut.

Rechts sieht man einen ziemlich alten Zauberwürfel, den ich vor Jahren für Wikipedia aufgenommen habe, um das Prinzip zu erklären. Hinter den (einfarbigen) Centersteinen verbirgt sich ein Achsenkreuz. Die Center können also untereinander nicht die Plätze tauschen.

Zwischen jeweils zwei Centern haken sich die 12 (zweifarbigen) Kanten ein. Und die 8 (dreifarbigen) Ecksteine werden durch die Kanten eingeklemmt. Jeder Kantenstein ist hat seine zwei Farben eine eindeutige Position auf dem Würfel, nämlich zwischen den 2 Centern mit den gleichen Farben. Ebenso die Ecken, deren Platz von den drei angrenzenden Centern bestimmt ist. Die Gelb-Rot-Grüne Ecke gehört also an den Platz zwischen den Centern Gelb, Rot und Grün. Hier die Teile nochmal einzeln. Achsenkreuz mit den 6 Centern, dann die 12 Kantensteine und die 8 Ecksteine:

Bei moderneren Speedcubes sind die Teile zwar nicht mehr so klotzig konstruiert, aber das Prinzip ist das Gleiche.

Doch wie kommt man nun von dieser Erkenntnis zu einer Lösung in Teilschritten? Zunächst einmal gilt: Es werden NICHT einzelne einfarbige Sticker gelöst, sondern mehrfarbige Steine. Eine einzelne Farbe lässt sich nicht woanders hindrehen. Das ist eigentlich eine gute Nachricht: Wir müssen nicht 6×9 (also 54) Farbsticker lösen, sondern nur 20 Steine (12 Kanten und 8 Ecken).

Somit ergibt es auch keinen Sinn, den Zauberwürfel Farbe für Farbe lösen zu wollen. Vielmehr bietet sich eine Lösung nach Ebenen an. Man könnte auch sagen: Nach Etagen: Untere, mittlere und obere Etage. Weiterlesen

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Wie viele verschiedene Stellungen gibt es auf dem Zauberwürfel?

Als erste Frage in der Artikelserie über Wissenwertes rund um den Zauberwürfel soll es hier darum gehen, wie viele verschiedene Positionen der Rubik’s Cube einnehmen kann, wenn man ihn vermischt. Diese Zahl wird gerne und häufig zitiert, und sie ist wirklich beeindruckend:

  • 43.252.003.274.489.856.000 Stellungen

Das sind gut 4,3 x 1019 Stellungen („4,3 mal 10 hoch 19“). Oder, wenn man es gerne vorlesen möchte:

  • 43 Trillionen
  • 252 Billiarden
  • 3 Billionen
  • 274 Milliarden
  • 489 Millionen
  • 856 Tausend

Und es sind NICHT „über 43 Quintillionen“, wie man auch ab und zu mal hört. Das kommt daher, dass wir im deutschen Sprachraum die „lange Skala“ verwenden und zum Beispiel im Englischen Sprachraum die „kurze Skala“ üblich ist. Nach der Million kommt bei uns nicht gleich die Billion, sondern erst einmal die Milliarde. Näheres auf Wikipedia unter Lange und kurze Skala. Auf Englisch wäre diese riesige Zahl also „43 quintillion, 252 quadrillion, 3 trillion, 274 billion, 489 million and 856 thousand“. Weiterlesen

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