24 Zauberwürfel-Muster: [1 bis 6] [7 bis 12] [13 bis 18] [19 bis 24]
Die vergangenen 3 Artikel haben schon 18 Zauberwürfel-Muster gezeigt. Nun folgen die letzten 6 Muster, also 19-24:
Zauberwürfel-Muster 19: Würfel im Würfel im Würfel (zweimal)
Dieses Muster erinnert sehr an 2 Ringe (Muster 17) und 2 kleine Würfel im Würfel (Muster 14). Es ist eine Kombination aus diesen. Hier also Würfel im Würfel im Würfel – und auf der Rückseite das Gleiche:
Der Algorithmus hierfür lautet:
U F‘ D R F‘ U2 F2 U F U‘ F2 B‘ D B R2 D2 F
(Erklärungen zur Notation siehe hier.)
Die Lage bleibt gleich; daher lässt sich der Zug einfach wieder entfernen: Entweder noch zweimal anwenden (langsam). Oder rückwärts anwenden (mühsam). Oder die zentralen Ecken tauschen und den Zug dann nur noch einmal vorwärts anwenden (wundersam).
Eine dieser Möglichkeiten, das Muster zu entfernen, zeige ich natürlich auch im Video zu Muster 19.
Zauberwürfel-Muster 20: 2 Würfel im Schachbrettwürfel
Das folgende Muster ist schon recht seltsam, aber beim Blick auf die zentralen Ecken doch ganz hübsch. Hier also „Zwei Würfel im Schachbrettwürfel“:
Herstellen lässt sich dieses Spezialmuster wie folgt:
U R U2 R‘ D F‘ U2 B R‘ D2 L U‘ B D2 B‘ D‘
Glücklicherweise sind die zentralen Ecken vorne-rechts-oben und hinten-links-unten, und sie bleiben auch nach der Zugfolge an ihrem Platz. So braucht man den Würfel nur diametral zu drehen, um sie zu tauschen und den Zug mit einer erneuten Anwendung des Algos wieder zu entfernen, bevor man von so viel raffiniert sortierter Buntheit Kopfschmerzen bekommt. 😉
Muster 20 als Video gibt es hier.
Zauberwürfel-Muster 21: Der Python
Was könnte man weniger gebrauchen als einen Python, der irgendwo ausgebrochen ist? Dieses Exemplar hier ist so hungrig, dass es seinen eigenen Schwanz gefressen hat und nun als Endlosschlange rund um den Zauberwürfel kriecht:
Wie konnte das mit dem ausgebrochenen Python passieren? Die Antwort steckt in folgendem Algorithmus:
B R2 U2 S‘ U M U L2 U‘ M‘ U F‘
Weil es hier wieder diese seltenen Drehungen der Mittelebenen M und S gibt, zeige ich „ausnahmsweise“ nochmal die Drehbilder. Die sonstigen Drehungen könnt Ihr ja hoffentlich inzwischen auswendig; ansonsten hilft der oben schon erwähnte Artikel über die Notation der Züge.
Wer den Python lieber wieder aus der Wohnung haben möchte, den Würfel entsprechend der Abbildung oben halten und die Zugfolge rückwärts laufen lassen (F U‘ M U L2 …). Oder den Zauberwürfel einfach neu lösen, dafür ist er ja da. 🙂
Python ohne Monty sieht man in diesem Filmklassiker zu Muster 21.
Zauberwürfel-Muster 22: Die Anakonda
Im Gegensatz zum vorigen Muster, dem Python (Muster 21) hat die Anakonda keine geraden Teilstücke. Aber auch die Anakonda windet sich als Endlosschlange über den gesamten Würfel:
Der Algorithmus für dieses Muster sieht so aus:
R F2 D L S L‘ E S U‘ R2 B‘
Wenn man den Zauberwürfel zwischen Daumen und Mittelfinger an den passenden gegenüberliegenden Spitzen hält, dann kann man ihn drehen und schön zeigen, dass sich die Anakonda im Zickzack endlos um den Würfel windet.
Um die Anakonda wieder aus dem Wohnzimmer zu bekommen, einfach die Zugfolge rückwärts anwenden (B R2 U S‘ …). Oder den Würfel neu lösen.
Die Anakonda mit Zickzackdreh zwischen den Würfelspitzen gibt’s im Video 22.
Zauberwürfel-Muster 23: 3 Diagonalen, 3 Treppen
Muster 23 heißt „3 Diagonalen, 3 Treppen“. Man könnte in der Vorderseite auch einen großen Propeller sehen (vergleiche Muster 15). Die Treppen, die da zusammen in einer Ecke hängen, erinnern mich irgendwie an M. C. Escher. Egal, wie es heißt und was man drin sieht, hier ist es:
Die Zugfolge hierfür lautet:
R F‘ D B U2 B U B2 M‘ E L‘ R2 D
Um das Muster wieder zu entfernen, einfach die zentrale Ecke der Diagonalen wie abgebildet nach vorne-rechts-oben halten und dann den Zug rückwärts anwenden: D‘ R2 L E‘ M …
Man kann natürlich auch die Diagonalen-Ecke wieder an ihren Platz vorne-links-unten tun und die Zugfolge nochmal anwenden. Dann hat sich der Propeller um 120° weiter gedreht. Und wieder die Ecke dort positionieren und den Algo ein drittes Mal ausführen. Und schon steht er wieder unsichtbar in Grundstellung.
Wie zu erwarten hier das Video zu Muster 23.
Zauberwürfel-Muster 24: X-Muster – der Superflip
Als letztes Muster dieser Sammlung habe ich ein besonderes Muster ausgesucht. Das X-Muster, inzwischen meist Superflip genannt. Es ist zwar nicht das Allerschönste, aber es hat einige Besonderheiten zu bieten. Wie man sieht, sind sämtliche Kantensteine an ihrem jeweiligen Platz gedreht:
Die Zugfolge ist ganz einfach auswendig zu lernen und trotz ihrer Länge schnell auszuführen:
(M‘ U M‘ U M‘ U M‘ U x y‘) 3mal
(3 mal ausführen)
Ein Blick auf das Muster: Alle 12 Kantensteine des Würfels werden geflippt, während die Ecksteine unverändert bleiben. Sie bilden zusammen mit den Centersteinen ein X-Muster. Die Kanten zeigen auf jeder Seite 4 verschiedene Farben, was aber nur auf den ersten Blick chaotisch wirkt, denn sie zeigen ja jeweils die Farben der angrenzenden Fläche und stehen ja am richtigen Platz, nur falsch herum.
Schauen wir die Zugfolge genauer an: Jeder Durchgang kippt 4 Kanten: Auf der Oberseite die Kanten links und hinten. Und auf der Unterseite die Kanten vorne und hinten. Nach dem Wendemanöver X Y‘ sind dann andere 4 Kanten an der Reihe. Und beim zweiten Wendemanöver die letzten 4 Kanten. Das letzte X Y‘ kann man sich natürlich sparen; das Muster ist dann ja bereits fertig.
Den Zug X Y‘ kann man übrigens wesentlich eleganter in einer einzigen diagonalen Bewegung ausführen. Dazu hält man den Würfel mit Daumen und Mittelfinger der linken Hand an den Spitzen der diametral entgegengesetzten Ecken vorne-links-oben und hinten-rechts-unten. Nun kann der Würfel entlang der blau eingezeichneten Drehachse diagonal gedreht werden. Ein kleiner Schubs in Pfeilrichtung, und die Vorderseite wird zur Oberseite, die linke Seite wird zur Vorderseite, etc.
Ich finde, dieses kombinierte XY‘ kann man als 1 Zug zählen. Damit verringert sich die Anzahl notwendiger Züge bei diesem eleganten und einfach zu lernenden Algo auf 26. Es geht aber auch deutlich kürzer, wenn auch nicht so intuitiv. Hier eine Variante mit 16 Zügen (wenn man Mitteldrehungen und Doppeldrehungen jeweils als 1 Zug zählt):
M2 U‘ R2 D‘ S M2 U M‘ U2 F2 D‘ S M2 U‘ R2 U‘
Doch ich verwende lieber die einfacher zu lernende Variante, die ich anfangs gezeigt habe. Natürlich mit dem schönen XY‘-Drehtrick. Mit ein wenig Übung kann man diesen Zug bequem auch ohne Hinschauen ausführen. Also auch wieder lösen. Das Schöne daran ist, dass man ihn in beliebiger Lage beginnen kann. Und ihn auch nicht rückwärts anwenden muss, sondern ihn erneut normal ausführt. Da alle Kantensteine geflippt sind, ist es völlig egal, wo man beginnt. Das hatten wir bisher nur bei Muster 1 (6 Schachbrett-Seiten), dass man ein Muster in beliebiger Lage des Würfels wieder entfernen kann. Somit schließt sich der Kreis wieder mit dem letzten Muster dieser Sammlung.
In dem 30 Jahre alten Buch „Der Zauberwürfel für Könner“ wird der Zug mit der schicken XY‘-Diagonaldrehung ausführlich vorgestellt als „Bandelow’s Superflip“. Dort erklärt Tom Werneck ebenfalls, dass man den Zug rückgängig machen kann, indem man ihn in beliebiger Ausgangslage noch einmal ausführt. Dann fährt er fort:
Mit diesem Wissen kann man sich als der wahre Würfelmeister zeigen. Die Bewegung, ein bißchen geübt, kann man auch durchführen ohne hinzusehen. Man dreht also das X-Muster und wirft einem Zuschauer den Würfel zu. Allein durch das Werfen verändert er seine Lage im Raum. Nun darf der andere – natürlich so, daß man selbst es nicht sehen kann – eine Drehung ausführen. Wohlgemerkt nur eine. Dafür kann aber die beliebig sein, also eine Außenschicht ebenso wie eine Mittelschicht. Um den Trick perfekt zu machen läßt man sich den Würfel wieder zuwerfen, wobei er ja sichtbar seine Lage ändert. Ohne auch nur den geringsten Blick darauf zu werfen beginnt man dann, hinter dem Rücken oder unter dem Tisch zu drehen. Sobald die ganze Zugfolge beendet ist präsentiert man dem Beobachter den Würfel. Er ist völlig geordnet – bis auf die eine Drehung, die der Zuschauer selbst vorgenommen hatte. Diese eine Schicht darf er nun selbst zurechtrücken.
Natürlich gibts auch den Superflip samt Wahrerwürfelmeistertrick als Video.
Mit dieser netten Anwendung des Superflip entlasse ich Euch nun aus diesem Zauberwürfel-Muster-Marathon. Viel Spaß, wenn Ihr Eure Verwandtschaft mit dem Superfliptrick verblüfft.
PS: Der mehrfach ineinander verschachtelte Superflip sieht auch sehr schick aus auf Big Cubes (mit ungerader Ebenenzahl) wie z.B. dem 5x5x5, dem 7x7x7…
Alleine dafür würde es sich schon lohnen, den 13x13x13 oder den nagelneuen 17x17x17 zu kaufen. 🙂
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