Die Website CubeSkills.com

Vor gut 2 Jahren ist cubeskills.com gestartet. Mein Artikel von damals ist eigentlich noch aktuell. Nur das erwähnte jährliche Bezahl-Modell (12 Monate zum Preis von 10) gibt es wohl nicht mehr, sondern nur noch das monatliche. Hier der Artikel von April 2017 aus meinem alten Rolandroid-Blog:

Die Website CubeSkills.com

Hi, hier möchte ich über die neue Website www.cubeskills.com schreiben, die vom mehrfachen Speedcubing-Weltmeister Feliks Zemdegs betrieben wird. Ich habe dort inzwischen viele Videos des Anfänger- und Fortgeschrittenen-Bereichs angeschaut und auch schon nützliche Tipps und Ideen erhalten.

Im Gegensatz zu Blogs wie diesem hier 😉 erklärt dort jemand, der wirklich Ahnung von der Materie hat. Und größtenteils vermittelt er sein Wissen auch sehr gut – obwohl er quasi Profi ist, ist es auch für Anfänger gut verständlich.

Dennoch sind mir ein paar Besonderheiten aufgefallen, die ich hier ansprechen möchte. Mich würde interessieren, ob Ihr das ähnlich seht. Daher freue ich mich auf Eure Kommentare.

Zum Einen muss man sich anmelden, bevor man auf cubeskills.com die Tutorial-Videos schauen kann. Nur das Video auf der Startseite und die 4 Videos im Introduction-Modul sind ohne Anmeldung abrufbar.

Jedoch ist die Anmeldung kostenlos. Als Free Member kann man eine ganze Menge Videos schauen, aber nicht alle. Für einige muss man Premium Member sein, also zahlendes Mitglied. Man erkennt diese Videos an dem Schloss-Symbol in der Videoliste des jeweiligen Moduls.

Im Modul „The Beginner’s Method for Solving the Rubik’s Cube“ steht bei mir jetzt „92% complete“, denn 11 der 12 Videos konnte ich anschauen. Das Modul „Optimising the Beginner’s Method“ lässt sich als Free Member hingegen nur zu 60% betrachten.

In den Advanced-Modulen geht es teilweise so weit, dass man von 4 Videos „Fundamentals of Solve Speed“ nur eines als Free-Member schauen kann. Irgendwann wird es also frustrierend, wenn man nicht bereit ist, monatlich oder jährlich für die Seite zu zahlen (derzeit monatlich 6,95 Euro oder jährlich 69,95 Euro).

Dieses Abo-Modell ist natürlich kritisierbar, auch wenn ich verstehen kann, dass Premium-Content nicht überall frei erhältlich sein kann. Feliks und sein Team investieren viel mehr Zeit in ihre Site als ich in meinem Blog etc. Daher wünsche ich Ihnen Erfolg mit ihrer Site, von mir aus natürlich auch finanziellen.

Dennoch sehe ich das momentan so: Wenn ich mir für 69,95 ein Fachbuch kaufe (gerne auch mit DVD…), dann kann ich die Inhalte noch im Seniorenheim betrachten. Würde man für die 69,95€ lebenslangen Zugang bekommen, würde ich mir das ernsthaft überlegen; aber jährlich? Dafür sind meine Fortschritte als „Ü50-SilverCuber“ 😉 zu langsam, und auch mein Zeiteinsatz für dieses Hobby zu begrenzt. Für jemanden mit größerem Talent und größeren Ambitionen mag dies anders aussehen.

Doch nun zu einigen inhaltlichen Besonderheiten:

Feliks‘ Anfängermethode

Da ich ja inzwischen Workshops für Cubing-Anfänger gebe, hat mich natürlich interessiert, was Feliks den Anfängern empfiehlt. Seine Erklärungen sind gut verständlich, aber sein Lösungsweg ist ziemlich auf Algorithmen ausgerichtet, während ich mir bei Anfängern Mühe gebe, sie damit möglichst zu verschonen und ihnen die meisten Schritte eher intuitiv zu vermitteln. Allerdings hat Feliks‘ Website wohl auch eher Anfänger mit dem festen Willen, Speedcuber zu werden, während ich eher Anfänger betreue, die den Zauberwürfel einfach irgendwie lösen können möchten, ohne ‚tausende Formeln‘ lernen zu müssen. Speedcuber können sie ja später immernoch werden wollen.

Interessant finde ich, dass er seine Anfänger die letzte Ebene nach dem „gelben Kreuz“ schon in der Speedcubing-Reihenfolge und mit ersten Speedcubing-Algorithmen lösen lässt. Die Ecken macht er ausschließlich mit dem „Sune“-Zug (R U R‘ U R U2 R‘) gelb. Wenn noch keine Ecke gelb ist, hält man den Cube so, dass vorne links eine gelbe Fläche nach links zeigt. Sind 2 Ecken gelb, dann muss diese Ecke nach vorne zeigen. Und ist eine Ecke gelb, diese vorne links hinstellen. Tatsächlich geht es so mit 1-3mal Sune. Besonders leicht zu behalten finde ich das trotzdem nicht.

Übrigens nennt Feliks diesen Zug nicht „Sune“, obwohl dieser Name in der Speedcubing-Szene sehr weit verbreitet ist. Auch den „T-Perm“ zum anschließenden Sortieren der Ecken und den „U-Perm“ für die Kanten nennt er nicht beim Namen. Für ihn sind es auch in den folgenden Videos der „Corner Orientation Algorithm“ bzw. der „Corner Permutation Algorithm“ und der „Edge Permutation Algorithm“. Ob das praktisch und hilfreich ist, die üblichen Namen der Algos wegzulassen?

Felix‘ Blog

Im anschließenden Modul zur Optimierung der Anfängermethode geht Feliks dann schon dazu über, den Würfel möglichst farbneutral zu lösen. Farbneutralität scheint eines seiner Lieblingsthemen zu sein, und vielleicht ist es gar nicht schlecht, damit früh zu beginnen. Aber SO früh?

Wertvoller fand ich den Tipp seinem Blog-Artikel über Farbneutralität:

My third piece of advice is that opposite colour cross solving is a really great compromise. It brings you approximately 50% of the benefits of full neutrality (well, it’s hard to quantify) for only a fraction of the work. For example, if you solve on the white cross, it’s probably easier to get used to solving with the yellow cross as compared to the blue cross. This is because the colours of the F2L pieces are the same and the only major difference is the relative position of the center pieces around the F2L – which can certainly be confusing at first.

Das werde ich demnächst mal ausprobieren. Volle Farbneutralität würde mich langsamer, aber nicht schneller machen. Aber die Idee, wahlweise mit dem weißen oder gelben Kreuz zu beginnen, gefällt mir. Vielleicht werde ich zur Umgewöhnung den Mai über nur noch mit Gelb beginnen, und ab Juni dann je nach Situation wechseln. Ich bin gespannt, wie sich meine Zeiten verändern werden.

Ähnliche Tipps findet man viele in Feliks‘ Blogposts und Videos. Ein Grund, sich das Ganze zumindest als Free Member ausführlich anzuschauen. Seine Blog-Artikel sind auch ganz ohne Anmeldung lesbar.

Der Bereich „Intermediate“

Für Leute wie mich, die zwar keine Anfänger mehr sind, die aber auch nicht zu den Finalisten im Speedcubing gehören, ist der Video-Bereich „Intermediate“ gemacht, der zwischen „Beginner“ und „Advanced“ liegt, also für Fortgeschrittene vorgesehen ist. Dort werde ich mich wohl die nächsten Monate rumtreiben.

Zu Beginn des Wechsels vom Anfänger zum ‚richtigen‘ Speedcuber steht das Lernen von F2L (also das gleichzeitige Lösen der unteren beiden Ebenen. Felix erklärt die 3 verschiedenen F2L-Fälle ausführlich und intuitiv, aber ohne die von mir bevorzugte Hunting Story von RiDo. Jedenfalls ist Felix auch der Meinung, man solle F2L lieber „intuitiv“ lernen, statt zig Algorithmen auswendig zu lernen. Das Lernen von F2L-Algos empfiehlt er allenfalls für bestimmte komplizierte F2L-Fälle; beispielsweise wenn die Kanten-Ecken-Paare falsch nebeneinander stehen.

Natürlich gibt es auch zahlreiche weitere Tipps, zum Beispiel zum berühmten „Lookahead“, also zum Vorausschauen auf den nächsten Schritt, während man den aktuellen noch löst. Ich bin gespannt, inwieweit mir dieser Bereich vielleicht helfen wird, endlich sicher unter 30 Sekunden zu landen.

Fazit

Die Seite CubeSkills.com hat eine Menge Potential, und ich hoffe sehr, dass Felix Zemdegs und sein Team dran bleiben und dort künftig auch Anleitungen und Tipps zum 2×2, 4×4, Pyraminx, Megaminx etc. zu finden sein werden. Das Projekt ist ja gerade erst gestartet, und ich wünsche den Machern viel Freude und einen „langen Atem“.

Natürlich gibt es viele dieser Infos auch verstreut in unzähligen Youtube-Kanälen, etc. Aber wer weiss schon als Neuling, welche Tipps gut sind und welche nicht? Oft fehlen einem anfangs überhaupt die passenden Suchbegriffe, um das geeignete Video zu finden. Da ist eine fundierte und gut strukturierte Website wie CubeSkills natürlich sehr praktisch. Und der Feliks kann gut erklären und redet verständlich. Auch das ist bei manchen Speedcubern auf Youtube alles Andere als selbstverständlich.

Was die Zahlungs-Varianten für die „Premium Membership“ angeht, wird ja vielleicht noch nachjustiert. Vielleicht gibt es ja irgendwann zusätzlich zu den beiden Abo-Varianten (monatlich und jährlich) noch eine „Liftime Membership“ für Slowcuber wie mich. Jedenfalls werde ich die Seite weiter beobachten, denn nicht nur mein Cubing wird besser, sondern auch mein Englisch. 🙂

 

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