Wieder ein älterer Artikel aus dem Rolandroid-Blog, der offiziell hierhin umzieht. Ein ernstes Thema. 😉
Mit leichter Verspätung hier meine Eindrücke von der Hessen Open 2017 in Lampertheim. Wie Ihr sehen werdet, kann ich die Aussage in der Überschrift sogar begründen. 🙂
Wie Ihr auf meiner WCA-Seite sehen könnt, war die Hessen Open 2017 meine vierte Competition, an der ich teilgenommen hatte. Vor einem Jahr war ich noch als Besucher nach Lampertheim gefahren und habe dort zum ersten Mal einen Speedcubing-Wettbewerb beobachten können.
Auch diesmal konnte ich leider nicht beide Tage kommen, weil mein Lieblingsonkel am Samstag seinen 70. Geburtstag gefeiert hat. Da durfte, konnte und wollte ich natürlich nicht fehlen. Also konnte ich auch nur an den Wettbewerben des Sonntags teilnehmen. Hier also meine Zusammenfassung:
2×2 ist Kacke
Zugegeben: Den 2x2x2 habe ich vor der Competition nicht sehr häufig auf Zeit geübt. Zwar habe ich ihn mir auf der Arbeit öfters an den Endstationen gegriffen, aber wirklich sicher unter 10 Sekunden bin ich leider noch immer nicht. Was für begabte Cuber beim 2×2 kein ambitioniertes Ziel ist. Für mich aber schon.
Dennoch habe ich gehofft, einen Average von unter 10 Sekunden zu schaffen. Den habe ich mit 10,06 Sekunden um 7 Hundertstel (!) verpasst, obwohl ich 3 der 5 Solves mit einer 9er-Zeit geschafft habe. Aber der beste und der schlechteste Solve zählen ja bei Average nicht mit. Tja, 10,06. Persönliches Ziel verpasst. Kacke.
3×3 ist auch Kacke
Den 3x3x3 habe ich allerdings in den letzten Monaten häufig geübt. Nicht nur komplette Solves mit dem Twisty Timer auf dem Smartphone, sondern auch mit der Website qqTimer.net so nette Sachen wie „last slot + last layer“. Und mir Tipps von Feliks angeschaut und versucht zu beherzigen. Trotzdem komme ich nicht sicher unter 40 Sekunden; meist so um 35-38, aber noch immer mit Ausreißern nach oben (selten auch nach unten). Die Sub40 Average wollte ich diesmal aber unbedingt schaffen. Das sollte auch als ergrauter Ü50-Cuber zu schaffen sein.
Der erste Solve war mit 38 Sekunden normal für mich. Dann habe ich mit 28,03 Sekunden meine neue offizielle persönliche Bestzeit geschafft. Das freut mich natürlich. Der dritte Solve war mit einer 34er Zeit auch gut für mich. Aber den vierten habe ich mit 54 Sekunden verkackt. Irgendwo hatte ich mich vertan, und auf einmal wusste ich nicht mal mehr den R-Perm. Na gut, einen darf man ja versemmeln.
Aber auf den fünften Solve kam es nun an. Klar, dass ich mich dabei gleich zweimal vertan habe und mit einer selbst für mich grottenschlechten 1:01,49 abschloss. Da hätte ich besser abschließend noch 2 Drehungen gemacht, dann stände da DNF und nicht ne Zeit über einer Minute…
Aber wie es aussieht, mach ich bei fast jeder Competition so eine 1:01. Also weiter üben, damit dieser Trend bald dauerhaft gestoppt wird.
4×4 ist nicht ganz so Kacke
Für den 4x4x4 hatte ich mich zum ersten Mal angemeldet. Obwohl ich ihn mit der eigentlich sehr schnellen Hoya-Methode löse, brauche ich meist knapp 3 Minuten dafür. Mein persönliches Ziel für zuhause, beim 4×4 unter 2:30 zu landen, habe ich bisher nicht erreicht. Schlechte Drehgeschwindigkeit gekoppelt mit null Recognition sind halt nicht so optimal für das Speedcubing. 😉
Für den Wettbewerb wollte ich immerhin unter 3 Minuten bleiben. Weil die einzelnen Solves länger dauern als bei den kleineren Würfeln, macht man zunächst 2 Versuche und nur, wenn die bessere Zeit unter 2 Minuten liegt, darf man die Solves 3-5 machen. „Best of 2/Average of 5 (< 2:00)“ heißt das offiziell. Damit war mir schon vorher klar, dass ich den 4×4 nur 2mal lösen würde.
Beim ersten Solve habe ich mit 3:04 mein persönliches Ziel knapp verfehlt. Immerhin hat es dann beim zweiten Versuch mit 2:57 geklappt, unter 3 Minuten zu bleiben. Beim nächsten Mal werde ich diese Zeit hoffentlich deutlich unterbieten.
Die „supergeheime Ultrasdisziplin“ war total unkacke
Eine Besonderheit der Hessen Opens ist die „supergeheime Ultradisziplin“ am Sonntag Nachmittag. Im letzten Jahr war dies das Lösen des Cubes im Spiegel.
Diesmal ging es darum, den Zauberwürfel „blind“ zu lösen, und zwar OHNE ihn vorher angeschaut zu haben. Dazu gab es Zettel mit einer Anleitung. Fieserweise standen da aber solche Sachen drauf wie „U10 L3 F3 U10 R2 D3 L9 U3 F1 R11…“. Gut, wer in Mathe bei der 4er-Reihe aufgepasst hat und wer schnell den Rest bilden kann. Statt U10 durfte man nämlich auch U2 drehen, statt L3 ist L‘ einfacher, und R11 ist auch das gleiche wie R‘.
Es gab mehrere Level. Jeder hatte 3 Versuche und konnte im Level aufsteigen, wenn er einen Level erfolgreich abgeschlossen hatte. Hier einige fotografische Eindrücke von der „supergeheimen Ultradisziplin“:
Soweit meine Eindrücke von der Hessen Open 2017 in Lampertheim. Es war wieder eine sehr schöne Competition – und überhaupt nicht ‚kacke‘, auch wenn ich meine persönlichen Ziele größtenteils nicht erreicht habe. Macht ja nix, es zählt der olympische Gedanke: „Dabei sein ist alles“. 🙂
Und es hat wieder großen Spaß gemacht. Damit schließt sich mein erstes Speedcubing-Jahr. Auch diesmal habe ich nette Leute kennengelernt oder wieder getroffen. Beispielsweise ein Ehepaar mit Tochter, die alle drei cuben. Und wo der Papa stolz erzählt, wenn er seine Tochter „geschlagen“ hat. Jaja, beim Speedcubing ist das erlaubt. Beim 2×2 hat das auch geklappt, aber beim 3×3 hat die Tochter ihren Papa geschlagen. 🙂
PS (2019): Inzwischen habe ich meine damaligen Ziele für 2×2, 3×3 und 4×4 natürlich deutlich unterboten.
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Interessant, was die Taktik oder den Lösungsweg angeht, obwohl es auch in die fewest moves passen würde:
httpss://www.scinexx.de/news/technik/ki-loest-zauberwuerfel/
Notfalls wo anders hinschauen
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