Neuer Perm entdeckt: Der O-Perm

Speedcuber, die die weit verbreitete Fridrich-Methode verwenden, haben beim letzten Lösungsschritt, PLL, bisher 21 Perms unterschieden. Manche tauschen mehrere Ecken der letzten Ebene, andere mehrere Kanten, wieder andere tauschen diverse Ecken und Kanten. Sie wurden ja ausführlich hier im Blog vorgestellt – 2 A-Perms, E-Perm, 2 U-Perms, H-Perm, Z-Perm, T-Perm, J- und L-Perm, 2 R-Perms, F-Perm, V-Perm, Y-Perm, 2 N-Perms und 4 G-Perms:



Seit vielen Jahren wird die Fridrich-Methode mit ihren 21 Perms verwendet, aber nun ist eine Sensation aufgetreten: Es gibt einen neuen Perm, den 22. Perm, genannt O-Perm. Offenbar wird er nur sehr selten benötigt, denn sonst wäre er wohl schon vorher aufgefallen.

Wie die Abbildung zeigt, tauscht der O-Perm 4 Ecken im Uhrzeigersinn und 4 Kanten ebenfalls im Uhrzeigersinn. Mit etwas Phantasie kann man in dieser Anordnung ein großes O erkennen; daher der Name.

Ausgeführt werden kann der O-Perm in verschiedenen Lagen. Entweder werden die 4 Ecken und die 4 Kanten um 1 Schritt im Uhrzeigersinn getauscht oder um 2 oder um 3 (bzw. 1 Schritt gegen den Uhrzeigersinn).

Die praktischste Ausführung ergibt sich bei der Lage auf dem mittleren Foto, wenn also 2 Schritte gedreht werden muss. In den beiden anderen Fällen einfach mit einer U-Drehung bzw. U‘-Drehung diese Ausgangslage herstellen. Dann wird der O-Perm wie folgt ausgeführt:

(R2 U2 R U2 R2 U2 R2 U2 R U2 R2) U2 (M2 U‘ M2 U2′ M2 U‘ M2)

Wie man sieht, tauscht der Teil in der ersten Klammer die Kanten und der Rest tauscht die Ecken. Die Zugfolge ist relativ lang; bestimmt wird man im Laufe der Zeit noch kürzere bzw. schneller zu drehende Algorithmen finden.

Ich bin mir sicher, dass der neue O-Perm das 3x3x3-Speedcubing revolutionieren wird. Inzwischen gibt es bekanntlich einige nationale Rekorde und Weltrekorde unter 5 Sekunden. Wenn bei diesen Rekorden die letzte Ebene in der oben gezeigten Lage zum Liegen kommt, gibt es eine Zeitstrafe von 2 Sekunden. Das kann mit dem O-Perm vermieden werden. Wer also den obenstehenden Algo unterhalb von 2 Sekunden drehen kann (0,7 Sekunden halte ich für realistisch bei Weltklasse-Cubern), der wird mit dem neuen O-Perm bestimmt bald Sub-4-Sekunden-Solves erreichen können.

PS (2021): Passend hierzu gibt es noch einen anderen Artikel, bei dem es tatsächlich auch um eine ernsthafte Anwendung geht:
Zauberwürfel lösen, ohne die Oberseite zu drehen

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8 Antworten zu Neuer Perm entdeckt: Der O-Perm

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  2. Andreas sagt:

    Was soll der Move denn bringen? …er bringt nur alle Randsteine auf den nächsten Platz. Da kann ich doch gleich die oberste gelbe Ebene am Stück weiter drehen… :confused:

    • Roland sagt:

      Der Artikel ist fast 3 Jahre alt, so genau weiß ich es daher auch nicht mehr.
      Aber ich vermute mal, den O-Perm braucht man nur am 1. April April jedes Jahres. 😉
      LG, Roland

  3. max sagt:

    Für einen „richtigen“ O-Perm probier‘ doch mal am 4×4 Würfel:
    (M2 U‘ M2 U‘ M‘) (U2 r2 U2 l2) (Uw2 l2 Uw2) U2 M‘

    zurück geht’s wieder so:
    M‘ U2 (Uw2 r2 Uw2 r2) (U2 l2 U2) (M‘ U M2 U M2)

    Die Wahrscheinlichkeit, dass man diesen Zug jemals brauchen kann, wird zwar verschwindend gering sein (ist ja auch ein Parity-Algorithmus), aber wer sonst schon alle Züge kann, kann sich ja an diesem erfreuen 😉

    • Roland sagt:

      Ja, sehr cool, auch wenn er „nur“ die Kanten vertauscht. Bin mir fast sicher, dass die richtig schnellen 4×4-Cuber diesen „O-Perm“ 😉 sogar drauf haben.
      Gruß, Roland

      PS: Auf dem 3×3 tut’s auch dieser hier:
      (R L‘ F2 B2 R L‘) D2 (L R‘ B2 F2 L R‘)
      Statt D2 in der Mitte kann man auch D oder D‘ einsetzen; je nachdem, was man für ein Ergebnis haben möchte. Gleich mach ich nen Artikel dazu. 🙂

  4. max sagt:

    Beim Fewest-Move Bewerb wird man damit aber wohl kein Leiberl haben!

    • Roland sagt:

      Fewest Moves ist eh nicht meine Disziplin – höchstens beim Joggen. 😉

      Aber, wie ich schon schrieb, wird man vielleicht ja noch kürzere Algos finden für den O-Perm. 🙂

      Gruß, Roland

  5. Roland sagt:

    Vermutlich heißt der auch deshalb O-Perm, weil er an Ostern entdeckt wurde.

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