Gleitmittel

Dieser Artikel erschien zuerst im Februar 2012 in meinem Rolandroid-Blog. Hier die um neuere Erfahrungen ergänzte Version:

Meine älteren Zauberwürfel und ähnlicher Plastikknobelkram sind doch teilweise arg schwergängig. Früher in den 1980ern haben wir sie teils mit Vaseline, teils mit Graphitpulver, leichtgängiger gemacht. Vom Graphit bekommt man „wunderbar“ schwarz glänzende Finger, wenn man etwas zu viel verwendet hat und an die schwarzen Innenkanten des Zauberwürfels kommt.

Aber inzwischen kann man ja im Internet die Erfahrungen anderer Zauberwürfler lesen, und so kam ich auf Caramba Silikonspray.

Man kann dies in Cubeshops (mit)bestellen und zahlt dann für 100ml etwa das Gleiche, was man im Baumarkt für die große Dose mit 250ml bezahlt (also ca. 6-8 Euro).

Jedoch sollte man es sparsam und selten verwenden, so dass man auch mit 100ml ne ganze Weile auskommen dürfte.

Als ich meinen Walzenwürfel und meinen 2er-Würfel damit eingesprüht hatte (2-3 kurze Sprühstöße in die Ritzen zwischen verkanteten Cubies), knarzten und quietschten diese so schwergängig wie nie zuvor. Ich glaubte schon, mir meine alten Schätzchen endgültig zerstört zu haben, aber nach ein paar Drehern zwecks gleichmäßiger Verteilung legte ich sie für 24 Stunden weg, damit das Lösungsmittel verdunsten konnte. Und am nächsten Tag drehten sie sich deutlich besser als vorher, die Prozedur hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Trotzdem gilt: Der Tipp ist OHNE GEWÄHR. Wer sich damit seinen Würfel kaputt macht, hat das selbst zu verantworten. Ich weiss nicht, ob das Lösungsmittel des Caramba Silikonsprays mit jedem Kunststoff verträglich ist, oder ob es nicht manche anlöst.

Und neue Speedcubes werden gewöhnlich mit ausreichender Schmierung geliefert und haben daher eine Extra-Silikonbehandlung nicht nötig. Oder es steht auf der Seite eine Schmierempfehlung auf der Bestellseite dabei.

Meine beiden Speedcubes (Dayan Zhanchi und Dayan Lunhui) habe ich daher nicht geschmiert. Die Caramba-Dose ist zunächst für die Sammlung prähistorischer Cubes aus den 1980ern. Auch mein Original-Zauberwürfel von damals lässt sich jetzt deutlich besser drehen. Zuvor habe ich dabei allerdings alle Cubies einzeln von Graphitresten befreit – und mir somit wohl zum letzten Mal schwarze Finger am Zauberwürfel geholt.

Soweit meine Erfahrungen von 2012.

5 Jahre später würde ich Silikonspray nur noch selten nehmen, sondern lieber Silikonöl. Dazu habe ich mir in der Modellbauabteilung von Conrad Reely Differenzial-Silikon-Öl gekauft. Mit so einem 60ml-Fläschchen kommt man vermutlich 20 Jahre hin, denn man braucht nur 1-2 Tropfen. Ich habe die Viskosität 1000 und 3000 zuhause, wobei das 3000er etwas zähflüssiger ist als das 1000er.

Vorteil von Silikonöl ist, dass man keine 24 Stunden auf das Verfliegen von irgendwelchen Lösungsmitteln warten muss. Vielmehr verteilt man es durch Drehen und merkt sogleich, ob der Würfel besser wird und ob er vielleicht noch ein weiteres Tröpfchen braucht.

Mein Immerdabei-Taschenwürfel (Dayan Zhanchi 50mm) war allerdings innendrin schon so verdreckt, dass das Öl sich zur schwarzen Paste verwandelte und ich den ganzen Cube zerlegen, mit Seifenlauge reinigen, wieder zusammenbauen und neu schmieren konnte. Jetzt läuft er aber wie neu. Aber es gilt auch hier: Ohne Gewähr.

Wichtig ist, dass man keine normalen Öle (Fahrradöl, Nähmaschinenöl, etc.) verwendet. Mit den Jahren greifen sie den Kunststoff an und können daher den ganzen Cube ruinieren. Bei Silikonöl soll das angeblich nicht passieren. Hoffentlich!

 

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